Donnerstag, 24. Dezember 2015

Helden der Jugend-Advent: 24. Dezember

Es ist Donnerstag, 24. Dezember 2015. Bild: Phil Thirkell/ flickr.com
24. Dezember 2015. Fallera-la-la-la-la-la-la. Es wird besinnlich. Zeit, an die One-Hit-Wonder des VfB Stuttgart zu denken.

Was Steffen Handschuh und Vanilla Ice gemeinsam haben? Nun, die nicht gerade frappierende äußerliche Ähnlichkeit nicht wirklich. Beide sind One-Hit-Wonder. Der eine für den VfB Stuttgart, der andere ist in der VH 1-Rangliste der Top 100 "Eintagsfliegen" ganz oben mit dabei. Während sich zu dem weißen Rapper noch so Koryphäen wie Los del Rio, Soft Cell oder die Baha Men gesellen - hat Handschuh Konkurrenz von gleich 19 Spielern, die genau ein Bundesligaspiel für den VfB Stuttgart absolvierten. Schauen wir einmal drauf:

Da wäre zum Beispiel Achim Glückler, der sich immerhin Deutscher Meister von 1984 nennen darf. Gespielt hat er keine zehn Minuten (gegen Kaiserslautern), bevor er mit 20 nach Karlsruhe wechselte. Als echter Schwabe! Eine Farce.
Marco Kurz taucht immer dann wieder kurz auf, wenn beim VfB eine neuerliche Trainerdiskussion gestartet wird. Dass der gebürtige Stuttgarter auch seine Karriere hier startete wissen dagegen nicht viele. Den meisten ist er wohl eher als Clubberer oder Sechz'ger im Kopf.
Eines jener vermeintlich verhinderten Talente war Bernd Nehrig, zumindest beim VfB. Lange Zeit stand er auf den Sprung zu den Profis. War einer der A-Junioren-Meister von 2005. Glücklich (und erfolgreich) wurde er aber erst später in Fürth und heute auf St. Pauli.
In den 70er-Jahren nannte man ihn despiktierlich "Exot". Etepe Kakoko wechselte 1977 aus Kinshasa (Kongo) an den Neckar. Kakoko rockte gemeinsam mit İlyas Tüfekçi die Oberliga und schaffte es dennoch nur zu einem Bundesligaeinsatz: Im Dezember 1981 gegen Werder Bremen. Sein Sohn Yannick ging übrigens durch die Gerland'sche Jugendschule des FC Bayern.
Ich bin überzeugt davon: Hätte sein Meniskus Steffen Handschuh nicht die Karriere verrissen - für ihn wäre mehr als der eine knapp halbstündige Einsatz 2002. Er traf sogar zum 2:0 gegen den SC Freiburg. Felix Magath schickte ihn wenig später zurück zu den Amateuren. Zur "strafferen und effektiveren Trainingsarbeit". Bald darauf beendete der Meniskus endgültig Handschuhs Karriere. Schade, so konnte er Papa Karl-Heinz nie nacheifern. 
Nur die Älteren werden sich an Lorenz Fischer erinnern. Dabei ist der heute 81-jährige ehemalige Torwart immerhin Pokalsieger 1958. Eine Saison lang kam er hinter Günter Sawatzki in den Genuss, Bundesliga-Luft zu schnuppern. Dabei machte er auch genau ein Spiel als Vertretung der Stuttgarter Torhüter-Legende.

Und sonst so? Sollen auch sie nicht vergessen werden. Die eher temporären Helden des VfB: Michael Hütt, Uwe Bialon, Sascha Maier, Achim Hollerieth, Gerhard Welz, Michael Langer, Ermin Bikakcic, David Pisot, Marijan Kovacevic, Steffen Kocholl, Robert Vujevic, Marvin Braun und Michael Mayer.
Alles One-Hit-Wonder.

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