Offenbar
schweben viele Fans des VfB Stuttgart noch in anderen Sphären, träumen
von der Champions League und Topstars als Neuzugänge am Neckar. Deren
Ärger ist zu verstehen, wenn sie die Verpflichtungen von Przemysław
Tytoń und Lukas Rupp kritisieren. Mit ihnen richte sich der VfB in der
Mittelmäßigkeit ein. Mittelmäßigkeit? Das stünde den Schwaben nach
zweier katastrophalen Spielzeiten und dem Beinahe-Abstieg diesen Mai gut
zu Gesicht. Die Kritik an Robin Dutt ist deshalb falsch und kommt vor
allem verfrüht.
Mit
dem Verkauf von Sercan Sararer und Sven Ulreich hat Dutt bislang nichts
verkehrt gemacht. Sararer hatte ohnehin keine Zukunft in Stuttgart.
Ulreich hat sich in den zurückliegenden Jahren nicht als der Rückhalt
entwickelt, den man sich einst von ihm versprach. Ihn gegen eine
zünftige Ablöse gen München ziehen zu lassen: völlig in Ordnung.
Zwei Männer mit Potential
Tyton
hat jedenfalls das Potential, ihn gleichwertig zu ersetzen, mindestens.
Dass er zudem nur einen Vertrag über zwei Jahre vorgelegt bekommen hat
ist ebenfalls ein gutes Zeichen. Es richtet sich an die Torhüter Talente
Odisseas Vlachodimos und Marius Funk. Ihnen möchte man nicht, wie einst
Bernd Leno, die Zukunft beim VfB verbauen. Besonders auf Funk halten
Kenner der Torwart-Szene große Stücke. Mit dem Tausch von Tyton gegen
Ulreich hat Dutt zudem ein Transferplus erwirtschaftet. Der Pole soll
nicht mehr als eine Million Euro Ablöse gekostet haben, Ulreich brachte
mindestens das Doppelte ein.
Noch
günstiger kommt den VfB Rupp. Hier wird allenfalls ein Handgeld fällig,
denn er besaß in Paderborn lediglich einen Vertrag für die erste
Bundesliga. Rupp kommt als Ersatz für Moritz Leitner und Oriel Romeu. Er
könnte als - wie Dutt sagt - "Box-to-Box-Player" Druck auf Christian
Gentner ausüben. Auch der Kapitän sollte sich seines Stammplatzes nicht
zu sicher sein. In Paderborn hat Rupp bewiesen, dass er das Zeug zum
Erstligaspieler hat. Er ist außerdem jung genug, um sich noch
weiterzuentwickeln. Sein einstiger Trainer Lucien Favre schätzte seine
Spielintelligenz und wollte ihn einst nicht aus Mönchengladbach gehen
lassen. Doch der gebürtige Heidelberger entschloss sich für den
mühseligeren, aber ehrgeizigeren Weg und schloss sich dem damaligen
Zweitligisten an.
Aus
den bisherigen Verpflichtungen - allesamt keine Hochkaräter, das ist
richtig - wollen einige Dutt nun bereits einen Strick drehen. Was
erwarten sie: Ibrahimovic im Sturm, Messi im Mittelfeld oder Čech im
Tor?
Vielleicht
ja Holger Badstuber in der Verteidigung. Um dessen mögliche Leihe wurde
zuletzt immerhin spekuliert. Wünschen wir Dutt, dass er über genug
Weitsicht verfügt, diesen Deal nicht einzugehen. Badstuber ist ohne
Zweifel einer der besten Verteidiger in Deutschland - sofern er fit ist.
Dann allerdings würde er sich auch beim FC Bayern durchsetzen. Als
Dauer-Rekonvaleszenten können ihn die Stuttgarter jedenfalls nicht
gebrauchen.
Nein,
auf der Position des zukünftigen Abwehrchefs muss Dutt seinen
Königstransfer tätigen - der wahrscheinliche Wechsel von Antonio Rüdiger
vorausgesetzt. Hier sollte Dutt den Verantwortlichen des VfL Wolfsburg
Druck machen, mit dem Interesse aus England vor der Nase wedeln. Der
Mega-Transfer von Roberto Firmino zum FC Liverpool hat gezeigt, welche
Summen auf der Insel aufgerufen werden.
Es kommt wer, wenn wer geht
Keine Frage, die Zeit drängt. Der VfB Stuttgart sollte aus den Fehlern der vergangenen Jahre lernen und pünktlich zum Trainingsauftakt seinen Kader beisammen haben - wenigstens zu größten Teilen. Unter Fredi Bobic, der zu Beginn der Transferperiode für gewöhnlich erst einmal reiste, galt der Markt bis in den August hinein als "überhitzt".
Es scheint, als wären Robin Dutt in Sachen Neuverpflichtungen noch die Hände gebunden. Transfers einer höheren Größenordnung wird er erst tätigen können, wenn goldene Kälber wie Antonio Rüdiger oder auch Daniel Didavi verkauft worden sind.
Ohnehin ist es viel wichtiger, dass es Dutt noch schaffen muss, den überbesetzten Kader zu reduzieren. Konstantin Rausch, Adam Hlousek, Mohammed Abdellaoue, Vedad Ibisevic - sie alle haben keine Zukunft mehr beim VfB. Eine große Ablöse lässt sich durch sie nicht mehr generieren. Wechseln sie den Verein ohne große Abfindungs-Forderungen, wäre der VfB gut bedient.
Was der Club für die Mission "Krisenfreie Saison" braucht, ist Ruhe hinter den Kulissen. Unzufriedene Spieler sind da nicht förderlich.
Es kommt wer, wenn wer geht
Keine Frage, die Zeit drängt. Der VfB Stuttgart sollte aus den Fehlern der vergangenen Jahre lernen und pünktlich zum Trainingsauftakt seinen Kader beisammen haben - wenigstens zu größten Teilen. Unter Fredi Bobic, der zu Beginn der Transferperiode für gewöhnlich erst einmal reiste, galt der Markt bis in den August hinein als "überhitzt".
Es scheint, als wären Robin Dutt in Sachen Neuverpflichtungen noch die Hände gebunden. Transfers einer höheren Größenordnung wird er erst tätigen können, wenn goldene Kälber wie Antonio Rüdiger oder auch Daniel Didavi verkauft worden sind.
Ohnehin ist es viel wichtiger, dass es Dutt noch schaffen muss, den überbesetzten Kader zu reduzieren. Konstantin Rausch, Adam Hlousek, Mohammed Abdellaoue, Vedad Ibisevic - sie alle haben keine Zukunft mehr beim VfB. Eine große Ablöse lässt sich durch sie nicht mehr generieren. Wechseln sie den Verein ohne große Abfindungs-Forderungen, wäre der VfB gut bedient.
Was der Club für die Mission "Krisenfreie Saison" braucht, ist Ruhe hinter den Kulissen. Unzufriedene Spieler sind da nicht förderlich.
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